ja ich weiss:

Kategorie: Gastbeitrag
Veröffentlicht: Montag, 06. Mai 2024 17:30

Ja, ich weiss:

Wenn Ihr nicht mitmacht, wenn Ihr nicht allerwenigstens eisern schweigt, dann wird’s für Euch ungemütlich. So ungemütlich wie für jeden, den Ihr gerne als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Ihr würdet ganz plötzlich bei den Mitmachern und Schweigern, mit denen Ihr täglich zu tun habt, in Ungnade fallen. Ihr dürftet einfach nicht mehr mitspielen. Das wisst Ihr, und darum tut Ihr Euer Möglichstes, Euch nicht anmerken zu lassen, dass Euch schon seit langem klar ist, was tatsächlich läuft. Die Faust in der Tasche, aber immer nur dann wenn absolut keiner hinguckt…

Und Euch gelingt Euer Tarnmanöver: Rund um Euch herum halten Euch die Menschen für überzeugt linientreu. Und trauen sich ihrerseits nur, die Faust in der Tasche zu ballen. Umgekehrt habt Ihr von ihnen denselben Eindruck. Es ist ein System, das Lügen lehrt und Simulieren zur Staatsraison erklärt. Da tanzt man nicht aus der Reihe… Selbstverständlich weiss jeder, wie viele Finger es sind - nur SAGEN darf man’s halt nicht. Man soll, ja MUSS immer die Anzahl angeben, die anzugeben einem befohlen wird. Und zwar im Brustton geheuchelter Überzeugung. Das beherrscht Ihr inzwischen im Schlaf.

Einige von Euch haben sich gar der Autosuggestion verschrieben: Um die allgegenwärtigen Widersprüche auszublenden, wiederholen sie vor allem vor sich selbst, aber auch vor jedem anderen wie ein Mantra alles, was befohlen wurde, absurd oder nicht, und reden sich mit aller Kraft ein, das habe alles bestimmt seine Richtigkeit, denn die Obrigkeit, da sind sie sicher, wolle nur ihr Bestes und werde sie nie betrügen.  Darum sei sie ja die Obrigkeit. Und es geschieht allen, die sich dagegen wenden, ganz recht, was immer die Obrigkeit dann mit ihnen macht. Denn die Obrigkeit ist nicht nur gut - sie muss auch stark sein. Menschen, die sich nicht automatisch mit allem einverstanden erklären, was von oben kommt, erachten sie ganz selbstverständlich als ihre eigenen, persönlichen Feinde - und so behandeln sie sie auch. Niemand hat es eiliger als sie, Mitmenschen zu denunzieren, auf dass man diese unbotmässigen Subjekte alsbald zwingen möge, sich endlich doch noch zu fügen.

Vor genau DIESER Sorte fürchtet sich der ganze Rest - denn ohne sie, die eifrigen Büttel jeder Form von Totalitarismus, bliebe alle Unterdrückung immer bloss eine kurze Episode.

NA UND DANN?

Wenn alle, die aufmuckten, endlich verhaftet und interniert sind?

Dann gibt’s strengere Regeln. Nur so kann man weiter verhaften - denn ohne Verhaftungen, wer wollte da noch an die Stärke der Obrigkeit glauben?

Nun wird allmählich der Platz zum Internieren knapp, und überhaupt fängt die Sache an, ins Geld zu gehen. Wo Umerziehung unbezahlbar wird, gibt es drastischere Methoden. Verhungernlassen ist davon noch die humanste - sie hätten sich ja fügen können: Dann kriegen sie eben nichts zu essen, bis die Zellen wieder frei werden.

Die nächste Regelverschärfung stellt die Vollzugsorgane vor das Problem, dass die Menschen zu lange Zeit brauchen, um zu verhungern. Dann hilft man eben noch ein wenig nach, indem man sie sinnlose, aber schwere Arbeit verrichten lässt. Die Zellen werden jetzt schneller frei - aber nicht schnell genug für die darauf folgende Regelverschärfung.

Denn die kommt unweigerlich.

Jetzt gibt es nur noch die eifrigen Büttel - alle anderen sind weg. Wen soll man da noch anzeigen? Na am Besten nimmt man da diejenigen, deren Eifer ein klein wenig nachgelassen hat - oder man lässt es zumindest so aussehen, als sei das der Fall. Alles, damit man nicht selber…

Ahnt Ihr allmählich, worauf das hinausläuft?

Nur der grösste Schweinehund bleibt übrig. Und der steht der Regierung zu nahe und weiss zuviel, als dass man ihn am Leben lassen könnte.

End of Story.

Und jetzt mal ehrlich: WOLLEN WIR DAS?

Das Mam-Mut aus der Schweiz